Karies und Parodontose sind häufige Erkrankungen des zivilisierten Menschen, fast jeder ist davon mehr oder weniger betroffen.
Zahnärzte konzentrieren sich im Wesentlichen auf die Reparatur vorhandener Schäden und engagieren sich weniger in Vorbeugung und Heilung. Parodontose gilt heute als Risikofaktor für andere systemische Erkrankungen, vor allem koronare Herzerkrankung, Diabetes mellitus Typ II und rheumatische Erkrankungen.
Es ist viel zu wenig bekannt, dass Karies und Parodontose heilbar sind.
Im Wesentlichen bestimmen vier Faktoren diese beiden Erkrankungen der Mundhöhle:
- Konstitution
- Ernährung
- Bakterielle Besiedelung
- Pflege des Mundraumes und der Zähne
Konstitution: Hierunter verstehen wir die vererbte Disposition für Krankheiten, die im Laufe des Lebens durch innere und äußere Faktoren modifiziert wird. In der Homöopathie nennen wir diese Dispositionen vererbte Miasmen, wobei bei der frühen Karies (schon der Milchzähne), aber auch bei sämtlichen kieferorthopädischen Störungen, die vererbte Syphilinie ursächlich ist. Aus diesem Grunde ist bei Karies, vor allem bei Kindern, eine homöopathische Behandlung unumgänglich, dasselbe gilt für die Parodontose. Der konstitutionelle Faktor wird von Seiten der Zahnärzte nicht erkannt bzw. ignoriert.
Ernährung: Zucker wirkt zahnschädigend; jedoch wirkt nicht der Zucker als solcher negativ, sondern die durch Bakterien entstehenden Säuren greifen den Zahnschmelz an. Dasselbe gilt für andere Säuren, z.B. in Fruchtsäften und Cola, auch die von der Nahrungsindustrie häufig verwendete Zitronensäure (E330).
Bakterielle Besiedelung: Bei Karies spielt hauptsächlich Streptoccocus mutans eine Rolle, bei Parodontose daneben auch Treponema denticola u.a.
Pflege: Die Zahnpflege wird im Allgemeinen überbewertet, sie ist mit Sicherheit nicht der wichtigste Faktor für die Zahngesundheit. Mindestens einmal – am besten abends – sollte gründlich, d.h. zwei bis drei Minuten geputzt werden, idealerweise mit einer elektrischen Zahnbürste.
Fluor: Dringend warnen möchte ich vor der Einnahme von Fluor (als Tabletten für Säuglinge), genauso auch vor der Benutzung von fluorhaltigen Zahncremes und der "Versiegelung" von Zähnen mit fluorhaltigen Lacken beim Zahnarzt. Fluor ist ein Zellgift! Fluorwasserstoff ist ein Abfallprodukt der chemischen Industrie, das als Natriumfluorid über Tabletten, Zahncremes u.ä. recycelt wird zum Schaden für unsere Gesundheit.
Für die Zahngesundheit empfehle ich folgendes Vorgehen:
- Homöopathische Behandlung nach konstitutionell-miasmatischen Gesichtspunkten
- Zuckerfreie Ernährung, soweit möglich. Kokosfett nativ in die Ernährung einbauen, da es keimabtötend wirkt. Kokosfett eignet sich gut zum Erhitzen, es ist hitzestabil. Bitterschokolade (mindestens 70% Kakaoanteil) wirkt karieshemmend. Vitamin D fördert nicht nur den Knochenaufbau, sondern auch den Aufbau der Zähne; außerdem ist es wichtig zur Unterstützung des Immunsystems und vieler anderer Funktionen im Körper. Milch am besten ganz streichen, Milchprodukte reduzieren und Schaf- und Ziegenmilcherzeugnisse bevorzugen. Natürliche Zucker (Obst, Gemüse, Honig) sind in Maßen und nach Verträglichkeit erlaubt. Fruchtsäfte nur selten oder gar nicht.
- Ich empfehle Bakterien hemmende Mundspülungen.
Xylit (Birkenzucker): Dieser auch im Stoffwechsel vorkommende Zucker kann von Kariesbakterien nicht verstoffwechselt werden, so dass diese daran quasi ersticken. Seit Jahrzehnten wird Xylit in vielen Ländern zur Kariesprophylaxe eingesetzt. Aus Gründen der Praktikabilität und der Kosten empfehle ich reines Xylit zu kaufen und einmal am Tag nach dem Zähneputzen eine Mundspülung mit einem Teelöffel Xylit (ca. ein Minute) zu machen, danach ausspucken und nicht nachspülen. Kinder sind davon begeistert. Bezugsquelle z.B. Topfruits, Dragonspice.
Wasserstoffperoxid (H2O2): 3%iges H2O2 ist in jeder Apotheke günstig zu erwerben. Mundspülungen werden mit einem Teelöffel anfangs einmal am Tag nach dem Zähneputzen durchgeführt. . Nach einigen Wochen noch ca. zwei- bis dreimal wöchentlich. Die Wirkung geschieht über die Entwicklung von Sauerstoffradikalen, deshalb schäumt Wasserstoffperoxid. Überempfindliche Personen verdünnen H2O2 1:1. Menschen, die noch Amalgamfüllungen im Mund haben, dürfen keinesfalls mit H2O2 spülen, da dadurch u. U. vermehrt Quecksilber aus den Füllungen herausgelöst werden kann.
Chlorhexidin (CHX): CHX ist ein altbewährtes Antiseptikum für die Mundhöhle, auch für Wunden, ich empfehle Curasept alkoholfrei 0,2%. CXD sollte mindestens eine Stunde nach dem Zähneputzen angewandt werden, maximal 2-3x wöchentlich, bei akuten Entzündungen auch täglich. Manche Menschen vertragen CXD allerdings nicht. - Zahnpflege: Grundsätzlich ist das Zähneputzen mit einer guten elektrischen Zahnbürste effektiver als von Hand. Als Zahncreme empfehle ich Biorepair mild, gegebenenfalls auch im Wechsel mit einer hochwertigen Aloe Vera Zahncreme (z.B.Forever Living). Ergänzend können mehrmals wöchentlich Mundspülungen mit Biorepair Lösung durchgeführt werden, sowie 1-2x wöchentlich Anwendungen mit Apa Care & Repair.
Pflege der Zahnzwischenräume mit Zahnseide und/oder Interdentalbürsten. Ergänzend ist Ölschlürfen (v.a. bei Amalgambelastung) und Zungenschaben sinnvoll. - Die Einnahme von Vitamin D ist bei dem in der Bevölkerung sowieso weit verbreiteten Vitamin D Mangel sehr empfehlenswert und auch hilfreich bei Paradentosen und Karies; Dosierung individuell nach Rücksprache. Sinnvollerweise kombiniert man Vitamin D mit Vitamin K2, welches neben der Knochen- und Zahngesundheit noch mannigfaltige andere positive Wirkungen auf unsere Gesundheit hat.
- Auch die Einnahme von Coenzym Q 10, in einer Dosierung von 30 - 100 mg (je, nachdem, ob noch andere Gründe für die Einnnahme von Q10 sprechen) hat positive Auswirkungen v. a. bei Parodontose.
- Ölziehen eignet sich besonders gut bei Paradontose und nach Amalgamentfernung