Schwermetallausleitung

Einführung

Heutzutage sind wir alle über Ernährung, Luft, Wasser, im elektromagnetischen Bereich und nicht zuletzt auf der psychischen Ebene toxischen Belastungen ausgesetzt.

Im substantiellen Bereich gehören Schwermetalle (SM) zu den am weitesten verbreiteten und toxischsten Stoffen unsere Umwelt, die wir über verschiedene Quellen aufnehmen. Im Vordergrund stehen dabei nicht die akuten Vergiftungen, die in der Toxikologie  (die Lehre von den Vergiftungen) gut beschrieben sind, sondern die chronischen Vergiftungen, die mehr Menschen betreffen als allgemein angenommen.

Zu den Schwermetallen zählen Edelmetalle, Eisen, Zink, Blei, Kupfer, Quecksilber, Cadmium u.a.

Einige dieser Stoffe haben eine Funktion im Stoffwechsel wie Eisen, Kupfer, Zink.

Bzgl. der SM-Ausleitung konzentriere ich mich auf Quecksilber (chem. Abkürzung Hg von lat. Hydrargium). Andere SM werden allerdings ebenso bei dem weiter unten beschriebenen Verfahren ausgeleitet (Cadmium, Blei, Nickel), dasselbe gilt für das Halbmetall Arsen und das Leichtmetall Aluminium.

Die Hauptquellen für Quecksilber in der Nahrung ist Meeresfisch. Vor allem aber spielen heutzutage Impfungen eine bedeutende Rolle, hier wird Thiomersal zugesetzt, eine organische Schwefel-Quecksilber-Verbindung, die seit den 1930er Jahren als Konservierungsstoff bis heute Anwendung findet, obwohl nie Sicherheitsstudien durchgeführt wurden. Im Übrigen können selbst als quecksilberfrei gekennzeichnete Impfstoffe Hg enthalten, wenn nämlich Thiomersal schon zu Beginn des Produktionsprozesses zugegeben wird.

Die Mengen an Hg, die Säuglingen durch die empfohlenen Impfungen unter Umgehung der Schleimhautschranke zugeführt werden, sind deutlich höher als die am Arbeitsplatz zugelassenen Mengen.

Eine weitere Hauptquelle stellen Amalgamfüllungen dar, die zu etwa 50% aus Quecksilber bestehen. Durch Abrieb beim Kauen, Zähneknirschen und Zähneputzen, durch heiße und saure Nahrungsmittel und eine „Mundbatterie“, also wenn verschiedene Metalle in eine Elektrolytlösung –dem Speichel – zu Stromfluß führen, kommt es zur kontinuierlichen Freisetzung von Quecksilber, welches in der Regel geschluckt wird. Auch Zucker – er wird binnen kurzem von Mundbakterien in Säuren umgewandelt, und Rauchen führen zu einer vermehrten Quecksilberfreisetzung.

Die Symptome einer chronischen Hg-Vergiftung sind vielgestaltig und oft schwer zuzuordnen. Sie ähneln sehr der Syphilis, deren Hauptarzneimittel Quecksilber bis etwa Anfang des 20. Jahrhunderts war. Auch in der Homöopathie sind die Quecksilberverbindungen in potenzierter Form wichtige Arzneien, allerdings im Wesentlichen für die akute Syphilis. Da die Syphilis von alters her als „Chamäleon der Medizin“ bezeichnet wird, also so gut wie jede Krankheitserscheinung imitieren kann, erklärt sich die Vielgestaltigkeit auch der chronischen Hg-Vergiftung.

Bei folgenden Krankheiten, Störungen und Symptomen kann eine Quecksilberbelastung eine Rolle spielen:

  • neurodegenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson, alle Formen von   Demenz einschließlich Alzheimer, amyotrophe Lateralsklerose. Sehr oft bestehen bei diesen Krankheiten erhöhte Hg-Werte im Gehirn, Hg ist neurotoxisch.
  • Krebs (oft erhöhte Konzentrationen von Quecksilber, Cadmium und anderen Metallen z.B. Aluminium im Krebsgewebe)
  • Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Diabetes mellitus Typ I, Hashimoto etc.)
  • Aphten (typisch für Hg)
  • Juckreiz ohne Ausschlag (typisch für Hg)
  • alle Symptome im Kopf-Hals-Bereich (Sinusitis, Parodontose, Infektanfälligkeit, Migraine, Neuralgien etc.), als Folge einer lokalen Quecksilberbelastung
  • eingeschränktes Hören, Sehen und Riechen

SM sind fettlöslich, werden somit bevorzugt in fetthaltigem Gewebe abgelagert: Fettgewebe, Brustdrüse, Gehirn und Nervengewebe, Knochenmark. Quecksilber und andere Schwermetalle passieren problemlos die Placenta, v.a. das erste Kind einer Hg-belasteten Mutter kann auf diese Weise eine Quecksilberbelastung mitbekommen.

 

Blei kommt in Wasserleitungen älterer Häuser immer noch vor sowie - in geringerem Umfang als früher - immer noch im Benzin. Blei wird in Verbindung mit Demenz, Arteriosklerose und anderen Störungen gebracht.

 

Aluminium ist heutzutage allgegenwärtig und begünstigt die Krebsentstehung (Vorsicht bei Deos - keine Aluminium - haltigen Deos verwenden!), erhöht das Alzheimer- und Demenzrisiko und kann zu Verdauungsstörungen führen.

 

Feststellung einer SM-Belastung

Es gibt Substanzen, die Schwermetalle chemisch binden, sog. Chelatbildner. Diese können zur Diagnostik und Therapie einer Schwermetallvergiftung eingesetzt werden. Am meisten verbreitet ist Dimercaptopropansulfonsäure (=DMPS), welches intravenös oder oral verabreicht wird. Daneben wird DMSA und EDTA verwendet.
Die SM werden im Urin nach Gabe einer oder mehrerer Chelatbildner bestimmt. Die Chelatbildner werden zuasmmen mit den Metallen über den Urin ausgeschieden. In unserer Praxis werden vom Speziallabor nicht nur die Quecksilberwerte bestimmt, sondern auch die Werte aller wesentlichen toxischen Metalle, z. B. Blei, Aluminium, Arsen, Cadmium etc..

 

SM werden nur sehr langsam durch den Körper ausgeschieden. Deshalb ist in vielen Fällen chronischer Erkrankungen eine SM-Ausleitung sinnvoll. Zuvor sollte allerdings eine Testung auf SM erfolgen, um Art und Ausmaß der Belastung zu erfassen und die Ausleitung individuell zu planen.

Die Ausleitung geschieht ebenfalls mit den o.g. Chelatbildnern.

Die SM-Testung findet am Anfang und, sofern eine Ausleitung erfolgt, etwa nach der 10. Sitzung statt. Wie viele Ausleitungssitzungen nötig sind, hängt vom Ausmaß der Beschwerden und der SM-Belastung ab. Eine Besserung von Beschwerden stellt sich oft schon nach 3-5 Sitzungen ein, meist sind 10-20 Sitzungen nötig.

 

Die Ausleitung

Grundsätzlich sollte eine Schwermetallausleitung mit den o.g. Chelatbildnern durchgeführt werden. Es gibt aber durchaus auch Natursubstanzen, die SM binden wie Chlorella, Curcuma etc. Allerdings gibt es keinerlei quantitative Untersuchungen, wieviel diese Natursubstanzen ausleiten. Deshalb rate ich zu den gut untersuchten und bewährten Chelatbildnern, die man sinnvollerweise mit Chlorella, Curcuma u. Ä. kombinieren kann. Auch MSM kann als schwefelhaltige Substanz die Ausleitung von SM unterstützen, dasselbe gilt für Selen und R - Alpha - Liponsäure und schwefelhaltige Aminosäuren wie L-Cystein, N-acetyl-Cystein oder Methionin, die man verstärkt über die Ernährung oder als Nahrungsergänzungen einsetzen kann.

Chlorella ist eine Süßwasser-Mikroalge, die – wie übrigens viele Algen – in der Lage ist, Schwermetalle und andere Toxine zu binden. Meeresalgen könne dies zwar grundsätzlich auch, sind allerdings aufgrund der erheblichen Giftbelastung der Meere heutzutage so belastet, dass sie sich für eine Ausleitung nicht mehr eignen.

Darüber hinaus enthält Chlorella viele natürliche Substanzen, v.a. Chlorophyll und sekundäre Pflanzenstoffe und stellt – ähnlich wie Spirulina – eine sehr gute Nahrungsergänzung dar.

Chlorella ist in der Lage, SM zu binden und zur Ausscheidung über den Darm zu bringen. Aufgrund der geringen Größe - die Alge ist etwa so groß wie ein Erythrozyt – kann die Alge auch ins Gewebe eindringen und dort SM binden.

Bärlauch ist bekannt für seine vielfachen gesundheitsfördernden Wirkungen und übertrifft darin auch den bekannteren Knoblauch.

Bärlauch enthält wie Chlorella Substanzen, die Schwermetalle im Gewebe binden, diese werden dann über die Niere ausgeschieden. Deshalb ist es vonnöten, reichlich Flüssigkeit, am besten gefiltertes Quellwasser zu trinken.

Zusätzlich zur (gekauften) Bärlauch-Tinktur kann auch frischer Bärlauch in die Ernährung eingebaut werden, ggf. haltbar gemacht in Form eines Bärlauch Pesto (mit Olivenöl).

Koriander ist ein Kraut, von dem vermutet wird, daß es Quecksilber aus dem Nervensystem mobilisieren kann. Aus diesem Grund muss man Koriander auch zusammen mit Chlorella und Bärlauch einnehmen, da es sonst nicht ausgeschieden werden kann. Wer noch Amalgamfüllungen im Mund hat, darf keinen Koriander einsetzen. Außerdem ist es wichtig, zuerst in der Peripherie die SM-Depots mit Chelatbilbnern, ggf. auch Chlorella und Bärlauch zu mobilisieren und auszuscheiden, denn sonst strömt Hg und andere Schwermetalle womöglich ins Gehirn, wenn dort die Konzentration niedriger ist als im Rest des Organismus.

Anwendung und Dosierung:

Chlorella, Bärlauch- und Koriandertinktur sind in Bioqualität über das Internet erhältlich.

Zu Anfang wird Chlorella, am besten in Pulverform, da so wirksamer, eingenommen, beginnend mit ca. 2-5 g täglich, also etwa ½ bis 1 gehäuften Teelöffel in Saft, Joghurt oder Wasser gemischt. Man steigere innerhalb von 2-4 Wochen auf 15-20 g, verteilt auf 2-3 Einnahmen täglich, jeweils vor dem Essen. Sollten negative Reaktionen auftauchen wie Unwohlsein, Übelkeit, Schwindel, dann sollte die Chlorella-Dosis erhöht werden, da so das freigesetzte Hg abgebunden werden kann. Im Zweifelfall ist Rücksprache nötig mit einem in der SM-Ausleitung erfahrenen Therapeuten.

Achtung: Chlorella kann grünen Stuhl machen!

Nach 1-2 Monaten wird einschleichend Bärlauch hinzugenommen. Man fängt mit 2x1 Tr. täglich an und steigert alle 1-2 Tage um 1- oder 2 Tr.. Sollten Unverträglichkeiten auftreten, vor allem Blähungen, so ist die Dosis zu reduzieren bis diese Phänomene verschwunden sind. Außerdem sollte die Einnahme von Chlorella um 30-100% erhöht werden. Danach weiter die Einnahme steigern bis auf 3x30-50 Tr.  täglich. Nach 4-6 Monaten, im Einzelfall auch später, wird Koriander-Tinktur hinzugenommen und ebenso wie die Bärlauch-Tinktur, jedoch langsamer gesteigert bis auf 3x30 Tr. täglich. Auch hier gilt: Bei Reaktionen, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit u.ä. muss die Dosis deutlich reduziert werden und gleichzeitig immer die Chlorellamenge erhöht werden auf bis zu 30-40 g täglich.

Insgesamt sollte die Ausleitung von einem erfahrenen Therapeuten begleitet werden. Die Mindestzeit beträgt ein Jahr, oft auch länger, bei schweren chronischen Erkrankungen oft Jahre.

Eine weitere sinnvolle Maßnahme zur Entgiftung besteht im Ölziehen. Dies können Sie selbständig einmal am Tag durchführen, am besten schon vor einer Amalgamentfernung bzw. natürlich auch danach. Als Dauer hat es sich bewährt, diese Therapie mindestens drei Monate durchzuführen.

Als unspezifische Entgiftungsmaßnahme hat sich die Einnahme von Mikro - Zeolith (als Klinoptilolith) bewährt. Es werden 1 -5 Gramm zweimal täglich nüchtern, also eine halbe Stunde oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit oder der Einnahme von Nahrungsergänzungen mit reichlich Flüssigkeit getrunken. Tritt - die einzige nennenswerte "Nebenwirkung" - Verstopfung auf, so muß die Dosis reduziert und mehr getrunken werden.

Nahrungsergänzungen

 

Nahrungsergänzungen erscheinen bei gesunder Ernährung nicht nötig. Allerdings enthalten heutige Lebensmittel bei weitem nicht mehr so viele Vitalstoffe wie zu früheren Zeiten. Dies gilt insbesondere bei konventionell hergestellter Ware.

Zu den Vitalstoffen zählen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe.

Außerdem besteht heutzutage bei vielen Menschen ein erhöhter Bedarf an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, sei es durch eine chronische Erkrankung, eine besondere Lebenssituation oder den allgegenwärtigen "Streß".

Aus meiner Erfahrung bei der Messung einiger wesentlicher Parameter konnte ich - z. B. bei Vitamin B12, Vitamin D, Magnesium, Selen u. a. - fast durchgängig eine Mangel nachweisen.

Dies und die positiven Erfahrungen beim gezielten Einsatz von Vitalstoffen lassen mich häufig die zeitweilige oder auch langfristige Einnahme von Nahrungsergänzungen empfehlen.

Selbstredend bleibt eine gesunde und vollwertige Ernährung immer die Basis einer gesunden Lebensweise. Nahrungsergänzungen - wie der Name schon sagt - ergänzen diese, überdies lassen sich auf diese Weise auch deutlich höhere Dosierungen zuführen, die wir mit Lebensmitteln nicht erreichen können.

Die zu den einzelnen Nahrungsergänzungen gemachten Angaben entsprechen meinem Kenntnisstand aus gründlichem Studium der verfügbaren Literatur und reichlicher eigener Erfahrung in der Praxis.

 

Magnesium ist ein für viele Stoffwechselvorgänge sehr wichtiges Mineral. Unter anderem wichtig ist es im Energiestoffwechsel als Cofaktor von Insulin, für die Nervenreizleitung – auch des Herzens, für den Aufbau von Knochen und Zähnen und bei der Hormonregulation. Oft besteht jedoch eine unzureichende Zufuhr.

Gute natürliche Quellen sind Trockenfrüchte (insbesondere Feigen), Nüsse, Mandeln und andere Saaten, dunkelgrüne Gemüsesorten und Vollkorngetreide.

Neben üblichen Nahrungsergänzungen in Form von Tabletten, gibt es eine einfache, günstige und natürliche Form, Magnesium zusätzlich zuzuführen: das Magnesiumöl.

Magnesiumöl ist eine wässrige Lösung von Magnesiumchlorid (MgCl2x6H2O).

Magnesiumchlorid wird aus Meersalz gewonnen und ist als Pulver oder als Flocken für ca. 10 Euro pro Kilo erhältlich.

Man löst 35-40g des Pulvers in einem Liter Wasser auf und trinkt davon in 2-3 Portionen pro Tag 50-70ml. Da Magnesiumchlorid sehr bitter schmeckt (in der Volksheilkunde und homöopathisch auch als Lebermittel eingesetzt), empfiehlt es sich, reichlich Wasser nachzutrinken.

Eine zusätzliche Anwendungsmöglichkeit ist das besprühen der Haut mit der wässrigen Lösung, was den Vorteil hat, dass deutlich mehr Magnesium aufgenommen wird als über den Magen-Darm-Trakt.

Außerdem lassen sich lokale Beschwerden direkt angehen, z.B. Muskelverhärtungen- und Verspannungen.

Auch im Rahmen von Basenbädern läßt sich Magnesiumöl einsetzen, ca. 50 g des Pulvers pro Badewanne.

Das Magnesiumöl hinterlässt auf der Haut einen leicht öligen Film, woher der Name auch rührt.

Vitamin E

 

Vitamin E ist ein aus acht verschiedenen Varianten bestehender Komplex. Alle Varianten haben starke Wirkungen als Antioxidantien und Radikalfänger, unterscheiden sich jedoch z.T. erheblich in Wirkstärke und Wirkorten.

Am bekanntesten ist das Tocopherol, welches meist fälschlicherweise mit Vitamin E gleichgesetzt wird. Allerdings bedarf es immer aller Varianten, um eine gute Vitamin E-Versorgung zu gewährleisten.

Es gibt einige Studien, die herausfanden, dass Vitamin E, z.B. bei Krebs oder koronarer Herzkrankheit nicht oder gar negativ wirkten. Dies hat mit der isolierten Gabe von synthetischem Alpha-Tocopherol zu tun, der Einsatz des kompletten Vitamin-E-Gemisches hat vielfältige positive Wirkungen.

Vitamin E ist neben seiner Rolle als Radikalfänger wichtig für die Bildung von Calcitriol, der Vorstufe von Vitamin D.

Bei folgenden Erkrankungen ist Erhöhung der Vitamin E-Zufuhr sinnvoll, am besten mittels natürlicher Quellen (s.u.) oder gegebenenfalls durch Nahrungsergänzungen.

Koronare Herzkrankheit

Gelenk-und Knorpelschäden (mit Mangan, Niacinamid und MSM, sowie Atlasbalancing und Osteopathie)

Netzhauterkrankungen, v.a. Maculadegeneration, grauer und grüner Star (ergänzt durch Zink, Vitamin A, Astaxanthin)

Gute natürliche Quellen sind Weizenkeimöl, Leinöl, Palmöl und Nüsse. Vor allem Leinöl enthält noch erhebliche Mengen an Omega-3-Fettsäuren, die die Vitamin E-Wirkung ergänzen und verstärken; auch hier herrscht oft ein Mangel. Leinöl kann im Rahmen der Budwig Ernährung eingesetzt werden, Weizenkeimöl 1 Tl. täglich. Bei Nahrungsergänzungen ist darauf zu achten, daß nicht synthetisches α-Tocopherol, sondern natürliche gemischte Tocopherole und Tocotrienole eingesetzt werden.

MSM

 

Die Abkürzung MSM bedeutet Methyl-Sulfonyl-Methan, die chemische Summenformel lautet C2H6O2S, die chemische Bezeichnung Di-Methyl-Sulfon.

Die Substanz ist eine natürliche, in Pflanzen und Tieren vorkommende, organische Schwefelverbindung, sie wird in der Regel im Rahmen der Holzherstellung gewonnen.

Unser Organismus enthält etwa fünfmal mehr Schwefel wie Magnesium, was die Bedeutung diese Elementes unterstreicht. MSM ist eine ausgezeichnete Quelle für organischen Schwefel. Anorganische Schwefelverbindungen sind für uns nicht verwertbar und z. T. giftig.

Mangel an Schwefel ist recht verbreitet, da es zwar genügend natürliche Quellen für Schwefel gibt, allerdings nur, wenn diese Lebensmittel roh gegessen werden und nicht aus industrieller Landwirtschaft stammen.

MSM ist ein ausgezeichneter Lieferant für Schwefel, welches als Mengenmineral wichtige Funktionen in unserem Stoffwechsel erfüllt. Im Zentrum der Anwendung steht die wichtige Rolle des Schwefels beim Aufbau unseres Bindegewebes. Er ist unverzichtbar für die Bildung von Kollagen, welches als Gerüstprotein für die Struktur und Festigkeit des Bindegewebes zuständig ist. Schwefel kommt hier in Form der schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin vor. Dieselbe Funktion erfüllt Schwefel beim Keratin, dem Strukturprotein der Nägel und der Haare.

Einige Vitamine werden über Reaktionen aktiviert, die des Schwefels bedürfen.

Außerdem spielen schwefelhaltige Aminosäuren eine wichtige Rolle für die Entgiftungsfunktion der Leber, es ist Bestandteil von Glutathion, einem der wichtigsten Stoffe zur Entgiftung.

Die schwefelhaltige Aminosäure Methionin wird benötigt für den Transport von Selen, das wiederum im Immunsystem und für Schilddrüse und Prostata ein bedeutende Rolle spielt.

Das für die Frühabwehr von Infekten wichtige Immunglobulin M enthält ebenfalls viele schwefelhaltige Aminosäuren.

Schwefelmangel kann sich mithin äußern in Gelenkschmerzen und Knorpelschäden, brüchigen Nägeln, stumpfem Haar, schlaffem Bindegewebe, grauem Star und Störungen von Leber und Entgiftung.

Haupteinsatzgebiet für MSM sind Beschwerden des Bewegungsapparates, insbesondere Knorpelschäden bis hin zu Arthrose, chronische Schmerzen in den Weichteilen (Muskeln, Sehnen und Bänder) – auch als Weichteilrheuma bezeichnet. In Frühstadien des Carpaltunnels-Syndrom wurden ebenfalls Erfolge berichtet.

Auch bei Allergien, vor allem saisonalem Heuschnupfen wurden positive Erfahrungen gemacht.

Im Rahmen einer Schwermetallausleitung kommt dem MSM eine gewisse Bedeutung zu.

MSM ist eine Substanz, die auch bei höheren Dosierungen keinerlei ernsthafte Nebenwirkungen hat. Allerdings sollte man einschleichend dosieren, da es sonst gelegentlich zu Blähungen, selten zu Durchfall kommen kann.

Ich empfehle, MSM als Pulver einzunehmen, da dies weitaus günstiger ist als in Form von fertigen Kapseln. Ein Kilo MSM kostet ca. 10-15 Euro, bitte auf Arzneibuchqualität achten, welche größtmögliche Reinheit garantiert.

Man beginnt mit 0,5g des Pulvers und steigert alle paar Tage um 0,2- 0,3g bis zur Enddosis von ca. 2 - 3 g. Dazu brauchen Sie eine gute digitale Küchenwaage, um dies abzumessen. Die Enddosis von 2 - 3 g wird verteilt auf zwei Einnahmen morgens und abends. MSM schmeckt leicht bitter und sollte deshalb mit reichlich Wasser vor den Mahlzeiten eingenommen werden.

Da es sich hier nicht um ein Schmerzmittel handelt, braucht es Geduld um Erfolge zu sehen. Deshalb rate ich zu einer mindestens dreimonatigen Einnahme.